Sony F828

   
Nach den technischen Daten ist dies die derzeit beste Bridge-Kamera auf dem Markt (Stand: Jan. 2004). Sie ist die Nachfolgerin der Sony F717.
Allerdings hat sie nicht nur ihren Preis, sondern ist auch bezüglich Größe und Gewicht herausragend!

 

Carl Zeiss Zoom von 28 -200 bei Blende 2,0 - 2,8 (!). Dazu schwenkbares Objektiv, mechanisch verstellbares Zoom, Autofokus-Lampe, alle Belichtungssteuerungs-Möglichkeiten wie bei Spiegelreflexkameras, CF-Slot, sehr gute Video-Möglichkeit   ... und neuartiger Vierfarben-Sensor mit 8 MP!
 

Hier der erste Erfahrungsbericht eines meiner Leser:
Gestern (28.11.03) fand in Luzern eine Sony-Demo statt, auf der ich mit der 828 einige Testbilder schießen konnte. Die gleichen Bilder wurden an Ort auch mit der 717 aufgenommen. Und die Resultate sind, wie Sie wahrscheinlich vermuten, ernüchternd, für mich aber logisch. Gleicher Sensor, mehr Pixel, weniger lichtempfindlich, mehr Rauschen! Voila!  
Als Beweis ein Bild-Ausschnitt der 828 gegen 717 und 10D, alle bei 400 ASA.

Allerdings sind bei 100 ASA die Fotos der 828 fast genau so rauschfrei wie die der D-SLR 10D.

Inzwischen gibt es einen sehr ausführlichen Testbericht (leider in englisch), in dem die F828 mit der Canon 10D (= 300D) verglichen wird.
http://www.luminous-landscape.com/reviews/cameras/sony828.shtml

 

Er kommt - kurz zusammengefasst - zu folgenden Ergebnissen:

  • Bei 64 und 100 ASA ist das Rauschen nicht größer als bei der 10D
    (konkret: bis zu 40 x 30 cm Bildern ist kein Unterschied sichtbar!)
  • Das Objektiv entspricht hochwertigen Canon Wechselobjektiven.
    (Zur Abdeckung des Brennweitenbereiches und der Lichtstärke 2,8 mussten zwei Wechselobjektive eingesetzt werden, von denen jedes mehr als die F828 kosten!)
  • Die Qualität des Kameragehäuses ist mit dem der Olympus E1 vergleichbar und nicht aus Plastik wie die 300D
  • Farbränder sind geringfügig stärker als bei manchen D-SLRs, bei 40 x 30 cm Bildern aber nicht sichtbar.
    (Meine Anmerkung
    : das glaube ich nicht!)

 

 
... und hier noch ein (englischer) Testbericht mit fast gleichem Ergebnis.
www.dcresource.com/reviews/sony/dsc_f828-review/index.shtml
  • Rauschen über 100 ASA merklich bis schlimm
  • Farbsäume stärker als bei einer Kamera dieser Preislage zu erwarten
  • Beste Video-Eigenschaften aller Digitalkameras (sogar zoomen möglich!)
  • Das nur mit Sony-Software bearbeitbare verschlüsselte RAW-Format wird bemängelt.
 
Dies ist m.E. der gründlichste Testbericht. Von Phil Askey (London).
http://www.dpreview.com/reviews/sonydscf828/
 

Ergebnis:
Die F828 ist (trotz gleicher Ergebnisse beim Auflösungstest!) in den Studio-Testbildern eindeutig besser als die Fuji 7000. Andererseits ist in Bildschärfe und -Rauschen die Canon 300D um Klassen besser als die F828!
Die Farbsäume sind bei offener Blende und kurzer Brennweite so stark, dass sie selbst auf Mini-Bildchen (250 Pixel Breite) deutlich zu erkennen sind!
Der neue 4Farben-Sensor ist nicht besser als der Sensor der 300D.

 
Zum Thema "Farbränder" hier noch ein abschreckendes Bildbeispiel mit Kommentaren: 
 
Mein Kommentar

Zu Recht wird die F828 von vielen Testern gegen eine D-SLR getestet .... wogegen sonst? Die F828 mit 4 MP-Kameras zu vergleichen und von der "hervorragenden Auflösung" zu schwärmen ist naiv! Wer sich für eine F828 interessiert, hat diese Niederungen bereits hinter sich gelassen und steht vor der Frage: "F828 oder gleich eine D-SLR?".

Es ist sicherlich fragwürdig, einen winzig-kleinen Bildausschnitt aus einem Bild - das weit über eine Meter breit wäre - mit der Nase am Bildschirm auf Rauschen zu beurteilen. Aber dann schneidet die 10D (bei 100 ASA) unbestreitbar besser ab als die F828 selbst bei 64 ASA (links). Andererseits ... wie oft lasse ich meine Fotos größer als 40 x 30 cm vergrößern? Und nur dann wird der Unterschied sichtbar! Bei Vollbild-Betrachtung am Bildschirm ohnehin nicht ... aber dafür reicht auch eine gute 4 MP-Kamera!


Je 1/100 der Bildfläche!

Trotzdem hätte sich Fa. Sony diese Diskussionen ersparen können, wenn sie nicht dem allgemeinen Pixelwahn der Kundschaft nachgerannt wäre, sondern sich mit 6 MP begnügt hätte!

Schlimmer sind die von allen Testern beklagten violetten Farbsäume, die bei einer Kamera dieser Preislage nicht so stark auftreten dürften. Bei einer D-SLR würde man sich kurzerhand ein besseres Objektiv kaufen .... allerdings gibt es kaum welche, die völlig frei von diesem Fehler sind! Auch hier sollte man nicht überkritisch sein!

Die lautlose Auslösung (kein Schwingspiegel!), das optimal auf den Sensor abgestimmte lichtstarke schwenkbare (!) Teleobjektiv, das Live-Histogramm und nicht zuletzt die Video-Eigenschaften heben die F828 aber trotzdem von den derzeitigen D-SLR-Kameras ab!

Die F828 ist zwar eine Alternative zu den derzeitigen D-SLRs, aber wenn die demnächst kleiner und leichter sind (z.B. Pentax), noch besser ausgestattet und preiswerter, dann ist für eine 828 kein Platz mehr. Sie ist weder handlich (wie die Canon Pro1) noch hat sie die Bildqualität einer D-SLR.

 

Nachtrag (19.09.2006)

An dieser Stelle sollte nochmals darauf hingewiesen werden, das ich alte Testberichte nicht laufend aktualisiere! Eine Kamera, die mir im Frühjahr 2005 gut gefiel, würde ich ein halbes Jahr später sicherlich nicht gleich einstufen!

Deshalb empfiehlt sich immer ein Blick auf das Datum des Abschlusskommentars
(Fehlt allerdings bei manchen alten Testberichten)


 


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Letzte Überarbeitung: 19.09.2006