GPS und andere Orientierungshilfen
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Letzte Überarbeitung: 15.05.2013


GPS

Seit Ende 2009 tauchen immer mehr Kameras mit eingebauten GPS auf. Sie ermitteln laufend und stromfressend (oder erst ca. eine Minute nach dem Einschalten der Kamera) die aktuelle Position und speichern diese Information in den jeweiligen Bilddateien. Inzwischen gibt es auch Kameras, die einfach die GPS-Daten eines Handys über Bluetooth o.Ä. übernehmen können. Aber auch das belastet natürlich den Kamera-Akku.
Bei manchen Kameras kann man Stadtpläne aus dem Internet laden und sie haben z.T. über eine Million(!) von "Sehenswürdigkeiten" verschiedener Länder gespeichert und führen den Fotografen dort hin. Toll! Es fehlt nur noch, dass sie dort automatisch ein Foto machen.

Später kann man sich am PC auf Google Earth oder Google Maps anzeigen lassen, wo man die Bilder gemacht hat. Gerade das Richtige für Weltenbummler, die am Ende ihrer Reise schon nicht mehr wissen, wo sie eigentlich gewesen sind.

Optimal ist m. E. derzeit die Darstellung der GPS-Daten mit dem kostenlosen Programm Picasa. und mit QuickPic (Tablet-PC). Beide zeigen sehr schnell (Internetverbindung vorausgesetzt) auf Google Maps den Fotostandort. QuickPic alternativ sogar die Adresse im Klartext.
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Aber auch mit IrfanView kann man mit "e" die gespeicherten GPS-Daten eines Bildes ansehen. Vorraussetzung ist natürlich, dass die aktuelle Version von Google Earth installiert ist. Klickt man "Show in Google-Earth" an, dann wird Google Earth aufgerufen und zoomt automatisch zu der Aufnahmeposition. Bei Motiven, die schon Tausende vor mir fotografiert haben, kann über die "Panoramio"-Bilder auch die Frage: "Was habe ich da eigentlich fotografiert?" beantwortet werden. Beendet man Google Earth, so ist man wieder bei seinem IrfanView-Bild.
Wer das mal selbst erleben will: Das Beispielbild aufrufen, auf die eigene Festplatte herunterladen (rechte Maustaste) und mit IrfanView aufrufen. Dann dreht sich die Erdkugel und man landet exakt an der Stelle, von der ich mein berühmtes "Rathaus-Testbild" aufnehme *). Bei aktivierten "3D-Gebäude" ist sogar das Rathaus zu sehen.
Schneller geht es übrigens, wenn man "Show in Google Maps" aufruft. Das Programm wird dann als Fenster gezeigt.
*) Die Geo-Daten habe ich hier mit dem Programm GeoSetter (sh. unten) nachträglich eingefügt.

Mit einigen anderen Programmen kann man (online!) die Geodaten in konkrete Angaben von "Land, Stadt, Ort" umwandeln und dann in den IPTC-Daten (unter "Origin") abspeichern lassen. Das habe ich übrigens in dem obigen Beispielbild bereits getan. Diese Angaben kann man dann z.B. mit IrfanView in das Bild einblenden lassen Das erspart zwar den Aufruf von Google-Earth, aber leider sagen die GPS-Daten nicht WAS ich fotografiert habe, sondern nur, wo ich gestanden habe. Das interessiert vielleicht Fotokollegen, die das gleich Bild aufnehmen wollen, aber sonst will niemand wissen, in welcher Provinz in Japan ich "den schneebedeckten Berg" fotografiert habe, sondern wie er heißt.

Deshalb bleibe ich bei meiner bewährten Methode, den Namen des betr. Berges oder Gebäudes als Info an den Dateinamen anzuhängen bzw. in "Bemerkungen" einzutragen und mit IrfanView unten in das Bild einblenden zu lassen. Dadurch erspare ich mir den Umweg über GPS, um beim Vorführen meiner Urlaubsbilder herauszufinden, was ich da eigentlich fotografiert habe. Zweifellos sind aber die GPS-Daten nützlich, um "Fudschijama" oder "Neues Rathaus" herauszufinden und einzutragen. Aber kurz nach Rückkehr von einer Urlaubsreise weiß ich meist noch genau, was ich fotografiert habe.


Zu einer guten "Dia-Show" gehören bei mir selbstverständlich auch Kopien von Landkarten mit den eingezeichneten Reiserouten (→Beispiel). Aber dazu benötige ich keine GPS-Daten in jeder Bilddatei. Hilfreich ist aber manchmal, dass manche Kameras auch als "Geo-Logger" eingesetzt werden können. Bleibt ihr GPS-System während der ganzen Wander- bzw. und Reiseroute eingeschaltet, so kann später die Strecke auf Google-Maps dargestellt werden (sh. unten). Das saugt zwar die Batterie schneller leer, aber viele Nutzer schalten das System ohnehin nicht ab, da sie sonst vor einer Aufnahme zu lange warten müssen, bis die GPS-Daten gefunden worden sind. Ggf. ist auch ein Ersatzakku billiger als ein separater Geo-Logger.
Zur Anzeige des aktuellen Standortes auf einer Landkarte ist dies System allerdings meist nicht geeignet. Dazu benutze ich derzeit übrigens die (völlig kostenlose!) Navi-Funktion meines Nokia Handys.


Kompass

Um sich von der Konkurrenz abzusetzen, verfallen die Hersteller auf immer ausgefallenere Ideen. Eine davon ist ein eingebauter Kompass. Auf den GPS-Stadtplänen ist dadurch nicht nur der Standort, sondern auch die Blickrichtung der Kamera erkennbar. Wie hat man bloß bisher ohne diese Möglichkeiten fotografieren können?


Zeitzone

Ein angenehmer "Nebeneffekt" ist bei manchen Kameras, dass GPS sie automatisch auf die jeweilige Ortszeit umstellt. Das ist bei Reisen über mehrere Zeitzonen sehr nützlich. Optimal wäre auch die automatische Umstellung auf Sommerzeit.


Lage-Sensor

In diese Rubrik gehört auch der Lage-Sensor, der aber gar nichts mit GPS zu tun hat. Mehr



Wasserwaage

Ebenfalls von GPS unabhängig ist eine elektronische Wasserwaage die anzeigt, ob man seine Kamera wirklich exakt waagerecht hält. Besonders bei Aufnahmen am Meer fällt bereits eine leichte Abweichung sehr unangenehm auf. Eine grüne Lampe zeigt die korrekte Ausrichtung an. Die bei jeder Kamera mögliche Einblendung von Gitterlinien hilft aber auch.
Beispiel
 

Fazit

Spaßig ist es natürlich, z.B. die folgenden Geo-Daten bei Google-Earth in das Suchfeld (Ansicht > Seitenleiste) einzugeben: 17°58'34.98"N 102°38'12.23"E  und zuzusehen, wie sich die Erdkugel entsprechend dreht und dann das Ziel angeflogen wird.

Die o.g. online-Methode liefert übrigens die wenig aussagefähige Angabe: "Ban Phôn Khéng - Laos". Da lobe ich mir meinen Text im Dateinamen:
2005_1128_18 Goldene Pagode in Vientiane (Laos).jpg
 

Aber sind solche Gags es wert, von einem ständig eingeschalteten GPS-Empfänger seine Kamerabatterie leersaugen zu lassen, denn sonst muss man evtl. mehrere Minuten auf ein GPS-Signal warten, bevor man ein Foto aufnimmt. → Testbericht
Damit wir uns nicht missverstehen: Solche GPS-Empfänger sind eine nette Spielereien und auch ich würde zumindest die Geo-Logger-Funktion gelegentlich nutzen .... wenn sie in eine Kamera eingebaut wären, die ich mir ohnehin gekauft hätte. Wer aber eine Kamera WEGEN dieser Dinge kauft, der wird das später, wenn er seine Bilder ansieht und mit anderen vergleicht, möglicherweise bereuen.

Andererseits hat es wenig Sinn, gegen GPS zu wettern. Was technisch machbar ist (wie z.B. "fd"), das wird über kurz oder lang von allen Herstellern in alle Kameras eingebaut. Technisch möglich wäre übrigens auch ein Thermometer, das die Umgebungstemperatur registriert oder gar die Erfassung der WLAN-Netze in der Umgebung des Foto-Standortes   ;-)




Geo-Logger

Es gibt eine interessante Alternative zu Kameras mit eingebautem GPS-Empfänger: Geo-Logger (z.B. Wintec WBT-202 ; ca.100.- Euro), die separat lfd. die Daten erfassen und die Kamerabatterie schonen.  Sie ermitteln in sehr kurzen Zeitabständen den jeweiligen Geo-Punkt und zeichnen die ganze Fahr-/Wanderstrecke auf. Bei wichtigen Fotostopps können Markierungspunkte gesetzt werden. Die können mit dem Programm GeoSetter (sh. u.) nachträglich den Bildern zugeordnet und in die Exif-Datei eingefügt werden. Kamera und Geologger müssen dazu auf die gleiche Uhrzeit eingestellt sein.  →dKamera-Testbericht

Mir gefällt allerdings die eigentliche Aufgabe des Geo-Loggers sehr viel besser: Anstatt nachträglich in jedem Bild die ermittelten Geodaten abzuspeichern kann die aufgezeichnete Fahr-/Wanderstrecke in eine Landkarte eingeblendet, als "Bild" abgespeichert und vor der betr. "Diashow" gezeigt werden. Für solche Information ist jeder Besucher dankbar und das funktioniert auch ohne Internetverbindung! Bei der Fahrstrecke ist übrigens sogar die Geschwindigkeit durch unterschiedliche Farben erkennbar. Manche Kameras können zwar auch als Geo-Logger eingesetzt werden, aber da sie nur im Minutenabstand einen Geo-Punkt ermitteln, wird die Strecke nicht sehr exakt erfasst.  →S100-Testbericht

Nachteil dieser Geo-Logger (und entspr. Kameras) gegenüber "Navis" (besonders bei Wanderungen) ist natürlich, dass sie zwar nachträglich am PC die Wanderstecke zeigen, aber man unterwegs nicht weiß, wo man sich gerade befindet. Hilfestellung - falls man sich verirrt hat - bieten sie deshalb nicht.

Da sind moderne Handys hilfreicher. Sie können z.B. auf einem Stadtplan den aktuellen Standort zeigen. Bei Wanderungen werden allerdings nur wenige Wanderwege gezeigt. Außerdem können nur sehr wenige Handys als Geo-Logger eingesetzt werden.


Anfahrt und anschließende Rundwanderung, aufgezeichnet mit einem Geo-Logger.
 



Geo-Tagger

Für manche Kameras gibt es auch sogenannte Geo-Tagger als Zubehör. Sie werden auf den Blitzschuh aufgesteckt und arbeiten nicht nur als Geo-Logger, sondern sorgen auch für die Speicherung der Geo-Daten in den Bilddateien. Vorteil gegenüber Kameras mit eingebautem GPS ist, dass diese Geräte eine eigene Stromversorgung haben und somit den Kamera-Akku nicht belasten.




GeoSetter

Mit dem kostenlosen und sehr empfehlenswerten Programm GeoSetter können (über die Uhrzeit) auch separat erfasste GPS-Daten den Fotos zugeordnet werden. Außerdem kann es das Land und die Stadt (bei bestehender Online-Verbindung) automatisch erkennen und in die IPTC-Daten eintragen. Sogar das Ändern von Exif-Datum und -Zeit ist möglich.

Im o.g. Beispielbild habe ich nachträglich die Blickrichtung eingetragen (was manche Kameras machen) und auch das zeigt GeoSetter dann. Unter jedem Minibild sind beliebige Daten der jeweiligen Bilddateien anzeigbar. Mit "Ansicht > Bilddateien > .... einstellen" können sie ausgewählt werden.

 


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Das nebenstehende Bild kann (rechte Maustaste!) heruntergeladen und angesehen werden. Es enthält alle mit GeoSetter (nachträglich eingefügten und umgesetzten) GPS-Daten.
In der folgenden Abbildung werden links unten die online abgefragten Ortsangaben gezeigt. Daneben
die Eintragungen in die IPTC-Daten, wie sie IrfanView (Version 4.30) dann zeigt.
Die Angaben können mit: " $I92  $I90  $I95  $I101 " in das Bild eingeblendet werden
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ThumbsPlus kann die Angaben ebenfalls zeigen:

 


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Start dieser Seite. 06.05.2010


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